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Voraussetzungen für einen dauerhaften Messbetrieb

Es wäre fatal, wenn ein unzugänglicher Computer, wie ein Messrechner auf einer Windkraftanlage im Meer, durch verschiedene Umstände seine Daten nicht mehr aufzeichnet oder komplett abstürzt und nicht mehr neu gebootet werden kann. In so einem Fall bliebe nur die Möglichkeit, den Rechner manuell neu zu starten. Um dies zu verhindern bzw. die Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten, muss ein solches System entsprechend ausgerüstet und konfiguriert werden. Tabelle 2.1 gibt einen Überblick möglicher Fehlerfälle und zeigt Lösungsvorschläge zur Verhinderung eines Totalausfalles auf.


Table: Häufige Gründe für den Ausfall eines Computers
Ausfallgründe
Lösungsvorschläge
Softwareabstürze hardwaremäßige Erkennung, automatischer Neustart
extreme Umweltbedingungen Einsatz eines hochwertigen Industriecomputers
Ausfall von Hardwarebauteilen redundante Ausführung wichtiger Bauteile
Stromausfall Einsatz einer USV, welche Stromausfälle überbrückt
Festplattenausfall Festplattenspiegelung mit Hilfe von RAID


Die häufigste Ursache für den Ausfall eines Computersystems sind Softwarefehler und die damit verbundenen Abstürze. Diese müssen zuverlässig von der Hardware erkannt werden und den Rechner veranlassen, automatisch neu zu booten. Der in unserem Fall eingesetzte Messrechner ist aus diesem Grund ein hochwertiger Industriecomputer, der eine Watchdog-Funktion zur Erkennung von Softwareabstürzen besitzt.

Weiterhin ist mit schwierigeren Umweltbedingungen zu rechnen. Ein hochwertiger Computer in Verbindung mit einem robusten Industriegehäuse bietet hier den Vorteil, dass extreme Belastungen durch Stoß, Hitze oder ähnlichem besser kompensiert werden als bei einem Büro-PC.

Da Software nie 100%-ig fehlerfrei geschrieben werden kann, ist die Software so zu konfigurieren, dass sie bei einem Reboot automatisch die erforderlichen Programme startet. Weiterhin muss sie versuchen, die Daten zu retten und Skripte ausführen, um den weiteren Betriebsablauf (hier die Messdatenaufnahme) zu gewährleisten.

Nicht nur die Software, sondern auch die Hardware kann durch eine falsche Konfiguration oder Programmierung Fehlfunktionen erzeugen beziehungsweise altern. Um einen Komplettausfall der Anlage bis zu einer Reparatur zu verhindern, sollten die wichtigsten Komponenten redundant ausgelegt werden.

Um mögliche Festplattenfehler zu umgehen, sollten alle Daten auf eine weitere Festplatte gespiegelt werden, die im Fehlerfalle angesprochen wird. Dies kann z.B. durch ein RAID-System ermöglicht werden, welches die Daten automatisch auf mehrere Festplatten schreibt. Fällt eine aus, bleibt immer noch eine Reservefestplatte mit dem kompletten Inhalt der Daten. Damit wird ein Zeitgewinn für eine manuelle Reparatur gewonnen.

Um Datenverlust vorzubeugen, ist weiterhin zu empfehlen, dass die Daten regelmäßig auf einen anderen Computer übertragen und dort als Backup gespeichert werden.

Die Fehlerfälle werden noch einmal genauer in Kapitel 4.7 anhand der konkreten Umsetzung eines Messsystems betrachtet.


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Jens Bierkandt